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Gerechtigkeit als globale Aufgabe
Ob es um Friedensabkommen oder um Klimaziele geht: Die großen Fragen unserer Zeit sind nur im internationalen Maßstab zu lösen. Die immer enger werdende Zusammenarbeit von Staaten führt jedoch zwangsläufig zu Verteilungskämpfen – etwa bei Verhandlungen über Verteidigungsausgaben, die Aufnahme von Flüchtlingen oder die Begrenzung von CO-2-Emmissionen. Wie können gerechte Lösungen auf globaler Ebene gefunden werden? Gerechtigkeitsthemen bestimmen zunehmend die internationalen Beziehungen, sagt die Politikwissenschaftlerin Barbara Zehnpfennig. In der vorliegenden Publikation skizziert sie die Konfliktlinien der aktuellen Gerechtigkeitsdebatte in den Bereichen Sicherheitspolitik, Migration und Klimaschutz.
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Gerechtigkeit im Unternehmen
Ist Gerechtigkeit im Betrieb ein moralischer Luxus, den man sich leisten können muss? Nein – so der Betriebswirt und Organisationsexperte Frank Müller. Denn fühlen sich Beschäftigte, Kunden oder Lieferanten unfair behandelt, schadet dies auf Dauer der Resilienz und der Profitabilität eines Unternehmens. Mithilfe des vom Autor entwickelten „Gerechtigkeitsradars“ lassen sich systematisch Defizite im Unternehmensalltag aufdecken und positive Praktiken erfassen. Die Heuristik umfasst Gerechtigkeit auf sechs betrieblichen Ebenen in fünf Dimensionen – und zwar hinsichtlich Verteilung, Verfahren, Interaktion, Information und kultureller Diversität. Anwendungsbeispiele – etwa zu Personalmanagement, Organisationsentwicklung und strategischer Unternehmensführung – runden den praxisorientierten Leitfaden ab. Dabei stellt Müller immer wieder Bezüge zum unternehmerischen Mittelstand in Deutschland her und zeigt Wege für erfolgreiches Change-Management auf.
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Mythen über Gerechtigkeit
Gerechtigkeit bildet die Grundlage für funktionierende politische Ordnungen und soziale Gemeinschaften. Allerdings ist die Debatte, was gerecht ist, ideologisch aufgeladen. Hier möchte Julian Nida-Rümelin die Diskussion versachlichen und zugleich Missverständnisse und Mythen beseitigen. Ihm zufolge ist es entscheidend, dass alle Menschen gleichbehandelt werden. Es geht in einer gerechten Gesellschaft also nicht um Gleichverteilung im materiellen Sinne. Vielmehr kommt es darauf an, die individuellen Rechte und Freiheiten der Menschen zu wahren und für einen fairen Ausgleich zu sorgen. In einer kritischen Betrachtung der Bereiche Wirtschaft, Bildung, Klima und internationale Beziehungen macht sich Nida-Rümelin für eine ethische Realpolitik stark: pragmatisch und an humanitären Normen ausgerichtet.
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IMPULSE Spezial 2025
Die Wissenschaft hat einen hehren Anspruch: Sie strebt nach Erkenntnisgewinn, möchte neutral und zweckfrei sein. Zugleich dienen uns ihre Theorien und Ergebnisse dazu, die Wirklichkeit zu verstehen und zu deuten. In einer Zeit, in der viele Gewissheiten ins Wanken geraten, kommt es darauf an zu erkennen, wo Wissenschaft nicht nur Wissen schafft, sondern Sinn „macht“ – und wo Narrative uns zum Narren halten. Die RHI-Impulse SPEZIAL widmen sich dieser Sinnsuche – von der Theologie und Psychologie über die Demokratie- und Kommunikationsforschung bis hin zu Computerlinguistik und Critical Design. Der Physiker und Wissenschaftsjournalist Harald Lesch plädiert im Interview dafür, dass die Naturwissenschaften sich stärker soziologischen, historischen und politischen Aspekten öffnen.
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Was uns Krisen lehren – und was nicht
Krisen sind ein wiederkehrendes und notwendiges Übel der ökonomischen Transformation. Diese eher unpopuläre Lehre ziehen der Wirtschaftshistoriker Werner Plumpe und der Ökonom Dominik H. Enste aus ihrer Betrachtung der großen wirtschaftlichen Umbrüche seit dem frühen 19. bis ins 21. Jahrhundert. In dieser Zeit wurden allmählich Instrumente der Krisenpolitik entwickelt, die sich je nach Ausgangslage und normativer Position unterscheiden (zum Beispiel Nachfrage- versus Angebotspolitik). Die Auffassung, dass staatliches Eingreifen helfen könne, Krisen zu bekämpfen, setzte sich allerdings erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vollends durch. Die heutige Politik steht vor einem Dilemma: Einerseits ist sie gefordert, in der Krise unter enormem Handlungsdruck stabilisierend und steuernd zu wirken. Andererseits kann sie nur bedingt auf „Rezepte der Vergangenheit“ bauen. Denn jede Krise ist singulär und deswegen im jeweiligen zeitgeschichtlichen Kontext zu betrachten. Den vermeintlichen Ausweg, Wirtschaftskrisen mithilfe von Schulden zu bekämpfen, sehen die Autoren als Irrweg. Stattdessen setzen sie zur Bewältigung von Krisen auf Haushaltsdisziplin und Ordnungspolitik.
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Neubeginn in der Krise
Die Allgegenwart von nationalen und internationalen Krisen erhöht den Erfolgsdruck auf die politische Führung: Sie muss Orientierung bieten und Lösungen finden. Anhand ausgewählter Beispiele aus der „Grand-Strategy-Forschung“ zeigt der Autor Benedikt Putz: Gesellschaftliche und ökonomische Umwälzungen waren zudem oft ein Motor für Fortschritt. Ein Patentrezept für den Umgang mit Krisen gibt es nicht. Denn jede Krise hat ihre Besonderheiten. Umso mehr kommt es auf gute strategische Führung an. Dies verlangt, eingefahrene Denkmuster zu durchbrechen und pragmatische Lösungen zu finden. Zudem sind Beständigkeit und Weitsicht gefragt. Demokratische Gesellschaften sind auf strategische Führungskulturen angewiesen, die es den Verantwortlichen ermöglichen, langfristig zu planen und entsprechend zu handeln. Dafür ist auch ein Umdenken in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nötig. Dann können Krisen konstruktiv gestalten werden, statt nur kurzfristig auf sie zu reagieren.
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Grundlagen des politischen Extremismus
Die Demokratie schien nach dem Zweiten Weltkrieg in Westdeutschland und seit der Wiedervereinigung in ganz Deutschland gefestigt zu sein. Doch inzwischen bekämpfen extremistische Gruppierungen unsere pluralistische Gesellschaft. Sie wenden sich gegen die Verfassung mit ihren Grundwerten wie Freiheit, Gleichheit und Menschenwürde. Karin B. Schnebel vermittelt in dieser RHI-Position einen Überblick über links- und rechtsextremistische Bewegungen sowie verschiedene Formen des islamischen Extremismus. Dabei geht sie detailreich auf deren Entwicklungsgeschichte, ideologische Hintergründe und demokratiefeindliche Aktivitäten ein. Trotz fundamentaler Unterschiede haben rechte, linke und islamische Extremisten auch Gemeinsamkeiten. Neben ihrer Ablehnung der Demokratie und ihrem Streben nach einer – jeweils anders gearteten – neuen Gesellschaftsordnung ist dies vor allem der Antisemitismus. Darin sieht die Autorin eine besondere Gefahr – für die Existenz Israels und die Geltung der Menschenrechte.
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Die internationale strategische Lage
Die regelbasierte Ordnung hat nach dem Schrecken von Nazidiktatur und Zweitem Weltkrieg für Stabilität und Sicherheit zwischen den Staaten gesorgt. Doch sie wird angesichts der massiven militärischen Auseinandersetzungen und Drohungen zunehmend brüchig. Stehen wir am Beginn einer neuen Weltordnung? Welche Rolle spielt der Westen – und welche Rolle sollte er spielen? General a. D. Klaus Naumann, ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr und Vorsitzender des NATO-Militärausschusses, bezieht zu diesen Fragen Position. Er zeichnet die Linien aktueller kriegerischer Konflikte nach und skizziert eine sicherheitspolitische Agenda für Deutschland und Europa. „Europa verteidigungsbereit machen“ lautet für ihn das Gebot der Stunde. Sein Debattenbeitrag reiht sich ein in den RHI-Themenschwerpunkt „strategische Führung“.
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Führung in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche
Egal ob im betrieblichen, politischen oder gesellschaftlichen Kontext: In Zeiten großer Umwälzungen ist der Bedarf an guter strategischer Führung besonders groß. Doch was macht gute Führung aus? Wie kann sie gelingen? Und worauf sollte eine Führungskraft setzen, um den Wandel erfolgreich zu gestalten? Um diese Fragen zu beantworten, vergleicht Thorsten Krings zwei historische Persönlichkeiten und Umbrüche – Ludwig XVI. und die Französische Revolution sowie Nelson Mandela und die Überwindung der Apartheid in Südafrika. Seine Erkenntnis: Erfolgreiches Führen ist eng verknüpft mit der Fähigkeit, im entscheidenden Moment das Richtige zu tun. Gerade in Phasen gesellschaftlicher Instabilität kommt es auf Führungsstärke an. Dabei geht es nicht um „den starken Mann“. Gute Führungskräfte sind vielmehr Gestalter und Treiber des Wandels. Sie haben eine klare Strategie, stoßen Veränderungen an, geben Ziel und Richtung vor und motivieren andere.
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