Universität Siegen
Den zweiten Preis, dotiert mit 10.000 Euro, erhält Dr. Johanna Hochloff für ihre Dissertation „Regeln, Institutionen und Ordnungen: Die kulturelle Ökonomik von Friedrich A. Hayek und Douglass C. North“. Sie geht der Frage nach, wie sich die Kultur einer Gesellschaft in ihren Regeln und Institutionen niederschlägt und damit auch das wirtschaftliche Handeln prägt.
Das institutionelle Gefüge jeder Gesellschaft ist historisch gewachsen und kulturell tief verwurzelt. Vernachlässigt man diesen Aspekt, so die Preisträgerin, scheitern Wirtschaftsreformen häufig. Anhand eines Vergleichs der Theorien von Hayek und North führt sie aus, dass sich Volkswirtschaften entlang eigener Pfade entwickeln. Ihre Regeln, Institutionen und Ordnungen sind nicht allgemein gültig, sondern müssen unterschiedliche Bedürfnisse ausbalancieren. Dabei spielen informelle Institutionen – etwa verbreitete Deutungsmuster zu Herausforderungen wie Digitalisierung, Klimaschutz, Migration – eine große Rolle. Hochloff zufolge müssen sie mitgedacht werden, will man strukturelle Veränderungen erfolgreich umsetzen. Die Ökonomin setzt dabei auf einen breiten Diskurs in den Medien, in der Wissenschaft und in den Parlamenten.