Ludwig-Maximilians-Universität München
Den zweiten Preis, dotiert mit 10.000 Euro, erhält Dr. Johanna Stark für ihre Dissertation "Law for Sale: A Philosophical Critique of Regulatory Competition". Sie geht dem Phänomen des "Rechtswettbewerbs" auf den Grund, wenn also Recht zunehmend als Produkt angesehen und durch Angebot und Nachfrage geformt wird.
Im Zuge von Digitalisierung und Globalisierung können sich Firmen heute aussuchen, welche Regeln für ihr Unternehmen gelten sollen. Gleichzeitig konkurrieren die nationalen Gesetzgeber um die Gunst dieser mobilen Nachfrager, indem sie Rechtsvorschriften stärker an deren Bedürfnissen ausrichten. In Ihrer Dissertation zeigt die Juristin die Problematik dieser Entwicklung auf: Als Gegenstand marktähnlicher Prozesse entwickeln sich Rechtsnormen anders als nach dem Ideal demokratischer Entscheidungsfindung. Recht und Gesetz bilden nicht mehr verbindliche kollektive Wertentscheidungen ab, sondern werden zunehmend als käufliche oder austauschbare Dienstleistungen wahrgenommen.