Positionen
Gerechtigkeit anders denken
In einer Welt knapper Ressourcen müssen Güter, Lasten und Chancen fair verteilt werden – dieses Verständnis von Gerechtigkeit prägt unser gesellschaftliches und politisches Handeln. Danach ist Gerechtigkeit ein Nullsummenspiel, bei dem Gewinne und Verluste sich ausgleichen: Was der eine bekommt, verliert ein anderer. Der Autor Marius Drozdzewski fordert zu einer neuen Perspektive auf: Viele vermeintlich begrenzte Ressourcen können wir durch vorteilhafte gesellschaftliche Interaktion erweitern. An die Stelle erzwungener Umverteilung tritt freiwillige Kooperation – etwa durch den Tausch von Gütern und Dienstleistungen. So würde aus einer stagnierenden Gesellschaft eine, die durch Zusammenarbeit, Innovation und Fortschritt zur Gerechtigkeit wächst.
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Gerechtigkeit als globale Aufgabe
Ob es um Friedensabkommen oder um Klimaziele geht: Die großen Fragen unserer Zeit sind nur im internationalen Maßstab zu lösen. Die immer enger werdende Zusammenarbeit von Staaten führt jedoch zwangsläufig zu Verteilungskämpfen – etwa bei Verhandlungen über Verteidigungsausgaben, die Aufnahme von Flüchtlingen oder die Begrenzung von CO-2-Emmissionen. Wie können gerechte Lösungen auf globaler Ebene gefunden werden? Gerechtigkeitsthemen bestimmen zunehmend die internationalen Beziehungen, sagt die Politikwissenschaftlerin Barbara Zehnpfennig. In der vorliegenden Publikation skizziert sie die Konfliktlinien der aktuellen Gerechtigkeitsdebatte in den Bereichen Sicherheitspolitik, Migration und Klimaschutz.
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Gerechtigkeit im Unternehmen
Ist Gerechtigkeit im Betrieb ein moralischer Luxus, den man sich leisten können muss? Nein – so der Betriebswirt und Organisationsexperte Frank Müller. Denn fühlen sich Beschäftigte, Kunden oder Lieferanten unfair behandelt, schadet dies auf Dauer der Resilienz und der Profitabilität eines Unternehmens. Mithilfe des vom Autor entwickelten „Gerechtigkeitsradars“ lassen sich systematisch Defizite im Unternehmensalltag aufdecken und positive Praktiken erfassen. Die Heuristik umfasst Gerechtigkeit auf sechs betrieblichen Ebenen in fünf Dimensionen – und zwar hinsichtlich Verteilung, Verfahren, Interaktion, Information und kultureller Diversität. Anwendungsbeispiele – etwa zu Personalmanagement, Organisationsentwicklung und strategischer Unternehmensführung – runden den praxisorientierten Leitfaden ab. Dabei stellt Müller immer wieder Bezüge zum unternehmerischen Mittelstand in Deutschland her und zeigt Wege für erfolgreiches Change-Management auf.
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Neubeginn in der Krise
Die Allgegenwart von nationalen und internationalen Krisen erhöht den Erfolgsdruck auf die politische Führung: Sie muss Orientierung bieten und Lösungen finden. Anhand ausgewählter Beispiele aus der „Grand-Strategy-Forschung“ zeigt der Autor Benedikt Putz: Gesellschaftliche und ökonomische Umwälzungen waren zudem oft ein Motor für Fortschritt. Ein Patentrezept für den Umgang mit Krisen gibt es nicht. Denn jede Krise hat ihre Besonderheiten. Umso mehr kommt es auf gute strategische Führung an. Dies verlangt, eingefahrene Denkmuster zu durchbrechen und pragmatische Lösungen zu finden. Zudem sind Beständigkeit und Weitsicht gefragt. Demokratische Gesellschaften sind auf strategische Führungskulturen angewiesen, die es den Verantwortlichen ermöglichen, langfristig zu planen und entsprechend zu handeln. Dafür ist auch ein Umdenken in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nötig. Dann können Krisen konstruktiv gestalten werden, statt nur kurzfristig auf sie zu reagieren.
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Grundlagen des politischen Extremismus
Die Demokratie schien nach dem Zweiten Weltkrieg in Westdeutschland und seit der Wiedervereinigung in ganz Deutschland gefestigt zu sein. Doch inzwischen bekämpfen extremistische Gruppierungen unsere pluralistische Gesellschaft. Sie wenden sich gegen die Verfassung mit ihren Grundwerten wie Freiheit, Gleichheit und Menschenwürde. Karin B. Schnebel vermittelt in dieser RHI-Position einen Überblick über links- und rechtsextremistische Bewegungen sowie verschiedene Formen des islamischen Extremismus. Dabei geht sie detailreich auf deren Entwicklungsgeschichte, ideologische Hintergründe und demokratiefeindliche Aktivitäten ein. Trotz fundamentaler Unterschiede haben rechte, linke und islamische Extremisten auch Gemeinsamkeiten. Neben ihrer Ablehnung der Demokratie und ihrem Streben nach einer – jeweils anders gearteten – neuen Gesellschaftsordnung ist dies vor allem der Antisemitismus. Darin sieht die Autorin eine besondere Gefahr – für die Existenz Israels und die Geltung der Menschenrechte.
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Die internationale strategische Lage
Die regelbasierte Ordnung hat nach dem Schrecken von Nazidiktatur und Zweitem Weltkrieg für Stabilität und Sicherheit zwischen den Staaten gesorgt. Doch sie wird angesichts der massiven militärischen Auseinandersetzungen und Drohungen zunehmend brüchig. Stehen wir am Beginn einer neuen Weltordnung? Welche Rolle spielt der Westen – und welche Rolle sollte er spielen? General a. D. Klaus Naumann, ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr und Vorsitzender des NATO-Militärausschusses, bezieht zu diesen Fragen Position. Er zeichnet die Linien aktueller kriegerischer Konflikte nach und skizziert eine sicherheitspolitische Agenda für Deutschland und Europa. „Europa verteidigungsbereit machen“ lautet für ihn das Gebot der Stunde. Sein Debattenbeitrag reiht sich ein in den RHI-Themenschwerpunkt „strategische Führung“.
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Führung in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche
Egal ob im betrieblichen, politischen oder gesellschaftlichen Kontext: In Zeiten großer Umwälzungen ist der Bedarf an guter strategischer Führung besonders groß. Doch was macht gute Führung aus? Wie kann sie gelingen? Und worauf sollte eine Führungskraft setzen, um den Wandel erfolgreich zu gestalten? Um diese Fragen zu beantworten, vergleicht Thorsten Krings zwei historische Persönlichkeiten und Umbrüche – Ludwig XVI. und die Französische Revolution sowie Nelson Mandela und die Überwindung der Apartheid in Südafrika. Seine Erkenntnis: Erfolgreiches Führen ist eng verknüpft mit der Fähigkeit, im entscheidenden Moment das Richtige zu tun. Gerade in Phasen gesellschaftlicher Instabilität kommt es auf Führungsstärke an. Dabei geht es nicht um „den starken Mann“. Gute Führungskräfte sind vielmehr Gestalter und Treiber des Wandels. Sie haben eine klare Strategie, stoßen Veränderungen an, geben Ziel und Richtung vor und motivieren andere.
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Die autokratische Herausforderung
Weltweit gewinnen autokratische Regime an Einfluss. Selbst in Deutschland und anderen europäischen Staaten schwindet die Zustimmung zur Demokratie. Wie können und sollten liberale Demokratien autokratischen Herausforderungen begegnen? Antworten auf diese Frage bietet der vorliegende Essay von Thomas Willems. Der China-Kenner deckt Defizite der westlichen Demokratien auf und skizziert, wie diese autokratische Anfeindungen wirksam abwehren können. Dabei ist es notwendig, sich ständig für die demokratischen Werte wie Freiheit, Menschenwürde und Pluralität einzusetzen. Denn Demokratie ist kein Selbstläufer. Wehrhaft bleiben kann sie im Systemwettbewerb durch Aufklärung und praktische Teilhabe, die Vermittlung von Medienkompetenz und eine doppelte Verteidigungsfähigkeit – nach innen und außen.
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Demokratie und Autokratie
Lange Zeit galt die Demokratie als die erstrebenswerte Staatsform. Sie fußt auf der freiheitlichen Selbstbestimmung der Menschen und vergibt staatliche Macht immer nur auf Zeit. „Checks and Balances“ sowie die Garantie persönlicher, wirtschaftlicher und politischer Grundrechte schützen vor staatlicher Willkür und Repression. Doch seit der Jahrtausendwende nimmt die Zahl demokratischer Staaten ab; autokratische Bestrebungen und schrankenlose Machtausübung setzen sich vermehrt durch. Woran liegt das – und wie kann die Demokratie wieder an Strahlkraft gewinnen? Der Philosoph Günter Fröhlich spannt in seiner Antwort auf diese Fragen einen Bogen von Platon und Aristoteles über die Französische Revolution bis hin zu Francis Fukuyama und Karl Loewenstein. Er zeigt auf, wie sich demokratische Institutionen unterwandern lassen und autoritäre Strukturen etablieren können. Für Fröhlich ist die Demokratie das Regierungssystem, das Meinungsfreiheit und ein selbstbestimmtes Leben am besten gewährleistet. Zu ihrer Stärkung mahnt er eine stärkere Gemeinwohlorientierung der Politik an.
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Digitale Führung
Führen auf Distanz ist eine der zentralen Herausforderungen in der zunehmend virtuellen Arbeitswelt: Die digitalen Medien ermöglichen es uns, miteinander ortsungebunden in Kontakt zu treten. Zugleich schränken sie unsere elementaren Ausdrucks- und Wahrnehmungsmöglichkeiten ein. Das hat zu Verunsicherung auf beiden Seiten geführt – bei der Chefin oder dem Chef und bei den Mitarbeitern. Führungsexperte Jürgen Weibler analysiert, was gute Führung heute ausmacht. Er skizziert die komplexen Herausforderungen und beschreibt, wie Führung – stets verstanden als Beziehung zwischen Führenden und Geführten – auch unter digitalen Bedingungen gelingen kann. Sein Rat an Führungskräfte: virtuelle Beziehungen nicht auf die Spitze treiben, sondern möglichst mit analogen Lösungen – persönlichen Begegnungen von Angesicht zu Angesicht – kombinieren.
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Führen mit Werten
Brexit, Trump, Europa in der Sinnkrise – wir leben in turbulenten Zeiten. Das Vertrauen der Menschen in die Demokratie und ihre Institutionen schwindet. Kritik an der Marktwirtschaft ist weit verbreitet. Wie können sich Unternehmenslenker zu diesen und anderen gesellschaftspolitischen Themen in öffentlichen Debatten positionieren? Sollen sie es überhaupt – oder haben sie mit ihrem Kerngeschäft nicht schon genug zu tun? Werteorientierte Führung von Unternehmen und Mitarbeitern endet nicht am Werkstor. Der Wirtschaftsethiker Karl Homann und der Unternehmensberater Peter Paschek zeigen, dass Führen mit Werten eine gesellschaftliche Aufgabe von Managern ist und was diese ausmacht. Sie sehen die Wirtschaftseliten in der Pflicht, Diskurs- und Handlungsverantwortung zu übernehmen. In einem Interview betont die Personalwissenschaftlerin Michèle Morner die Bedeutung von Werten auch im innerbetrieblichen Kontext: Fairness, Vertrauen und selbstbestimmtes Arbeiten führen zu mehr Motivation sowie Zufriedenheit der Mitarbeiter und damit zu höherer Leistungsfähigkeit.
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Die Marktwirtschaft und ihre intellektuellen Kritiker
Haben die Verfechter der Marktwirtschaft die Deutungshoheit über unsere Wirtschaftsordnung verloren? Fundamentale Kritik an der Sozialen Marktwirtschaft zieht sich wie ein roter Faden durch die öffentliche Debatte. In ihrer Untersuchung analysieren Karl Homann und Corinna Gruber die zentralen Argumente der Kritiker und überprüfen deren Relevanz in einer Metakritik. Dabei arbeiten sie die systemimmanente moralische Qualität der Marktwirtschaft heraus.
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Wachstum, Wohlbefinden und Wirtschaftspolitik
„Immer mehr macht – zumindest in Industriestaaten – zwar nicht unbedingt immer glücklicher, aber daraus folgt keineswegs ein Plädoyer für Nullwachstum“, betont der Starökonom Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Bruno S. Frey in der neuesten Publikation des Roman Herzog Instituts. Denn Wachstum schafft Arbeitsplätze, und wer arbeitet, ist deutlich glücklicher als jemand mit dem gleichen Einkommen, aber ohne Job. „Damit ist ein bedingungsloses Grundeinkommen kein Glücksbringer und sollte auch aus diesem Grund von der politischen Agenda verschwinden“, schlussfolgert Prof. Randolf Rodenstock, Vorsitzender des Roman Herzog Instituts. Um zu ergründen, welche Faktoren wirklich für unser Glücksgefühl verantwortlich sind, ist eine Auseinandersetzung mit den Zusammenhängen von Wohlstand, Wachstum und Wohlbefinden unabdingbar. Fundierte Fakten und weitreichende Anregungen zum Thema bietet Ihnen diese RHI-Publikation.
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Wirtschaftswachstum und gute Entwicklung
Wozu wirtschaften wir? Auf diese Frage werden Menschen sehr unterschiedlich antworten. Prof. Dr. Hirata gibt alternative Denkanstöße, in dem er die Hintergründe der Kontroverse um das Wirtschaftswachstum analysiert, dabei die Stichhaltigkeit der Argumente der Wachstumsbefürworter und -kritiker überprüft und gängige Meinungen hinterfragt.
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Die Professionalisierung von CSR in Theorie und Praxis
Unternehmen erfüllen in der Marktwirtschaft eine elementare Funktion: Sie organisieren gesellschaftliche Wertschöpfung, indem sie viele Gruppen – angefangen bei den Kunden über die Beschäftigten und Zulieferer bis hin zu den Kapitalgebern – zum gegenseitigen Vorteil zusammenführen. Allerdings können Konflikte entstehen, wenn unterschiedliche Interessen aufeinanderprallen. Dann wird schnell die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen angemahnt, wobei unklar ist, worin diese eigentlich besteht. Markus Beckmann und Alexandra von Winning entwickeln ein schlüssiges Konzept von Corporate Social Responsibility, das theoretisch fundiert und zugleich praxisorientiert ist.
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Die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen
Welche Forderungen der Gesellschaft an die Unternehmen sind berechtigt? Forderungen der Gesellschaft werden in mannigfacher Weise an Unternehmen herangetragen. Um berechtigte von nicht berechtigten Forderungen abzugrenzen, bedarf es einer praxistauglichen Konzeption, die mit dieser Publikation gegeben werden soll.
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Die Bedeutung der Gerechtigkeit
Argumente zu wirtschaftlicher Freiheit und Gerechtigkeit. Wie bringen wir wirtschaftliche Freiheit und sozialen Ausgleich zusammen? Worin manifestiert sich die Bedeutung der Gerechtigkeit? Wer den ideen-geschichtlichen und argumentativen Unterbau für die Beantwortung dieser Fragen sucht, wird in der aktuellen RHI-Position fündig. Prof. Dr. Wolfgang Kersting, politischer Philosoph und Leiter des Kieler Forums für Wirtschaftsethik und politische Philosophie, hat sich im Rahmen des RHI-Themenschwerpunkts „Gerechtigkeit“ vertiefend mit dem Begriff der Chancengerechtigkeit auseinander gesetzt. Seine Argumente verdeutlichen, warum es die Chancengerechtigkeit gegenüber der Verteilungsgerechtigkeit in den Vordergrund zu stellen gilt.
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Ökonomik und Theologie
Der Einfluss christlicher Gebote auf Wirtschaft und Gesellschaft ist das Thema dieser Position des Roman Herzog Instituts. Ein Philosoph und zwei Ökonomen diskutieren Übereinstimmungen und Widersprüche zwischen wirtschaftlichem und christlichem Handeln. Steht die Theologie und die Ökonomik in einem fundamentalen Widerspruch zueinander? Oder kann uns gerade die Verknüpfung theologischer und marktwirtschaftlicher Verhaltensnormen auf zukunftsweisende Wege aus der Krise führen, die jenseits der aktuellen Rettungspläne einzuschlagen sind? Antworten auf diese Fragen liefert die aktuelle RHI-Publikation. Sie zeigt auf, wie moralische Ideale unter den Bedingungen moderner Gesellschaften gelebt werden können. Für eine solche konstruktive Lösung ist es erforderlich, dass die Sprachlosigkeit zwischen Ökonomen und Theologen ein Ende findet.
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Des Kaisers neue Kleider?
Prof. Dr. Werner Abelshauser hinterfragt in seiner Publikation für das Roman Herzog Institut unter dem Titel „Des Kaisers neue Kleider?“ kritisch die Geschichte der Sozialen Marktwirtschaft. Die Soziale Marktwirtschaft ist gegenwärtig einer Zerreißprobe ausgesetzt. Einerseits ist sie als Konzept so attraktiv, dass sich nahezu alle wirtschaftspolitischen Akteure in unserem Lande zu ihr bekennen. Andererseits sinkt ihr Ansehen bei den Bürgern seit geraumer Zeit dramatisch, sodass nur noch jeder dritte Deutsche vorbehaltlos hinter ihr steht. Gleichzeitig muss das Modell der Ordnungspolitik vor dem Hintergrund der globalen Finanzmarktkrise wachsenden Ansprüchen gerecht werden, die gerade von ihr einen Lösungsansatz erwarten. Umso dringender ist es, nach dem Zustand der Sozialen Marktwirtschaft zu fragen, wie er heute ihre Möglichkeiten und Grenzen bestimmt. Nur eine klare Diagnose kann zu einer Therapie führen, die ihr Ansehen stärkt und ihre Wirksamkeit verbessert. In dieser Publikation nimmt sich Prof. Dr. Werner Abelshauser der historischen Perspektive der Sozialen Marktwirtschaft an.
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Lebenszyklusorientierung und veränderte Personalaltersstrukturen
Der demografische Wandel erfordert neue Maßnahmen und Arbeitsmodelle. Mit Lebenszyklusorientierung und einer veränderten Personalaltersstruktur beschäftigt sich der Altersspezialist Prof. Dr. Andreas Kruse in dieser Publikation für das Roman Herzog Institut. Er entwirft Arbeitsmodelle der Zukunft angesichts der Herausforderungen des demografischen Wandels. Deutschland steht aufgrund des demografischen Wandels der Gesellschaft vor gravierenden Veränderungen: Die Belegschaften werden im Durchschnitt immer älter, gleichzeitig wird es immer schwieriger werden, genügend qualifizierten Nachwuchs zu rekrutieren. Was bedeuten diese Entwicklungen für die Personalarbeit der Unternehmen? Wie gehen wir in den Betrieben mit diesen Herausforderungen um? Immer noch besteht – nicht selten auch bei den Mitarbeitern selbst – die Tendenz, das siebte Lebensjahrzehnt mit mangelnder beruflicher Leistungsfähigkeit gleichzusetzen und aus diesem Grunde statt für eine Verlängerung eher für eine Verkürzung der Berufstätigkeit zu plädieren. Der Gerontologe Kruse setzt diesem Bild seine Erkenntnisse der Alternsforschung entgegen und plädiert für eine sinnvolle Nutzung der Ressourcen Älterer und eine Ausrichtung der Arbeit und Weiterbildung am Lebenszyklus der Beschäftigten.
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Arbeitswelt im Wandel
Vier Megatrends mit Fakten, Analysen und Schlussfolgerungen. Mit der Demografie, dem Strukturwandel zur Dienstleistungsgesellschaft, der Globalisierung und der Individualisierung der Arbeit wirken derzeit vier Megatrends auf die Arbeitswelt ein. Was für Schlüsse lassen sich aus der Analyse dieser Trends für die Arbeitswelt von morgen ziehen? Dr. Stefan Hardege vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln zeichnet in dieser Publikation für das Roman Herzog Institut die großen Entwicklungslinien der Arbeitswelt nach. Im Zentrum steht die Frage, wie Unternehmen und Gesellschaft morgen arbeiten werden. Dazu werden die vier Megatrends mit vielen Fakten belegt und analysiert und daraus Schlüsse für den Wandel der Arbeitswelt gezogen. Im zweiten Teil der Publikation werden Handlungsempfehlungen zu den Bereichen Erwerbsbeteiligung, Flexibilität, Sozialstaat und Bildung abgeleitet.
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Würde, Einkommen und Arbeit
Soziale Marktwirtschaft – Ein Verstoß gegen die Menschenwürde? Neben dem Recht auf Arbeit wird in jüngster Vergangenheit in der politischen Diskussion immer wieder gefordert, dass auch Geringqualifizierte Chancen auf eine Beschäftigung haben und dafür einen Lohn bekommen sollen, der existenzsichernd ist. Die vorliegende Publikation geht daher erstens der Frage nach, ob in einer Sozialen Marktwirtschaft die Festlegung von Mindestlöhnen möglich und sinnvoll ist. Zweitens wird – auch unter ethischen und philosophischen Gesichtspunkten – diskutiert, ob ein Lohn, der die Existenz nicht sichert, bei gleichzeitiger Gewährung von Sozialtransfers gegen die Menschenwürde verstößt. Als Fazit wird festgehalten, dass die Soziale Marktwirtschaft besonders gut geeignet ist, den Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen – wenn man die Prinzipien beachtet, die ihr zugrunde liegen.
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Ethik in der Marktwirtschaft
Untersuchungen aus ethisch-philosophischer Perspektive. Die Grundwerte der Marktwirtschaft geraten in unserer Gesellschaft immer mehr in die Kritik. Karl Homann, Professor für Philosophie und Ökonomik an der Ludwig-Maximilians-Universität München, untersucht in diesem Beitrag die Marktwirtschaft aus ethisch-philosophischer Perspektive. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lehnt Markt und Wettbewerb laut Umfragen ab. Die Marktwirtschaft gilt als unsolidarisch und moralisch bedenklich. Die öffentliche Diskussion wird weitgehend von dem Vorurteil beherrscht, Marktwirtschaft mit Gewinnstreben und Wettbewerb sei unsolidarisch, und das zeige sich vor allem am Verhalten der großen Unternehmen. Karl Homann unternimmt es, mit belastbaren Argumenten von der sittlichen Qualität der Marktwirtschaft und der Tätigkeit der Unternehmen zu überzeugen – bei allen Defiziten, die empirisch zu beklagen sind: Er behandelt die moralische Qualität des marktwirtschaftlichen Systems, die „Ethik der Unternehmen in der Marktwirtschaft“. Er beklagt aber auch die Defizite realer Marktwirtschaften, weil diese Mängel in der Lage sind, die ethische Akzeptanz der Marktwirtschaft und der Unternehmenstätigkeit nachhaltig zu untergraben.
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Förderung unternehmerischer Innovation in Deutschland
Die Förderung von Innovationen ist eine legitime Aufgabe des Staates, da Innovationen die Grundlage für Wachstum und Wohlstand einer Gesellschaft bilden. Die Innovationspolitik in Deutschland ist breit aufgestellt, weist in ihrer Unübersichtlichkeit aber eine Reihe von Schwächen auf. Diese Publikation macht konkrete Vorschläge für eine Verbesserung. Die Analyse des deutschen Innovationssystems hat gezeigt, dass das Geflecht der historisch gewachsenen Förderlandschaft an vielen Stellen ineffizient und vor allem für die Unternehmen undurchsichtig ist. Die in diesem Beitrag gemachten Vorschläge zur Innovationsförderung in Deutschland zielen darauf ab, die Transparenz der bestehenden Fördermöglichkeiten für interessierte Unternehmen zu erhöhen, mittelfristig die Förderung weniger technologiespezifisch auszurichten und die verschiedenen Programme zu bündeln.
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Psychologie der Innovationen in Organisationen
Erkenntnisse der Psychologie fließen bisher nur selten in die Gestaltung von Innovationsprozessen in Unternehmen ein. Dabei können sie mitentscheidend für den Erfolg von Innovationsprojekten sein. Diese Publikation stellt wesentliche psychologische Aspekte des Innovationsgeschehens dar und liefert praxisnahe Instrumente, um eine erfolgreiche Innovationskultur im Unternehmen zu etablieren. Die Motivation der Mitarbeiter, ein ethisch fundiertes Führungsverhalten und ein kompetenter Umgang mit Fehlern sind grundlegend für ein erfolgreiches Innovationsmanagement. So wichtig es ist, eine Mischung unterschiedlicher Charaktere ins Team einzubinden, so entscheidend sind auch die Festlegung auf eine gemeinsame Wertehaltung und die Förderung von Exzellenz. Dabei stellen die grundlegenden Prinzipien den Rahmen dar, in dem die Innovationsprozesse stattfinden. Förderliche Faktoren sind beispielsweise Unterstützung, Anerkennung, Aufgabenautonomie und organisationale Gerechtigkeit. Die in der Publikation dargestellten Faktoren können direkt in die Praxis übertragen und auf gesellschaftlicher Ebene verbreitet werden.
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