Was uns Krisen lehren – und was nicht

Eine historische Perspektive auf wirtschaftliche Umbrüche

Werner Plumpe / Dominik H. Enste, RHI-Studie, Nr. 40

Kernaussagen

  • Wirtschaftskrisen gehören zum modernen Strukturwandel dazu.
  • Staatsverschuldung ist ein Symptom von Krisen, kein Mittel zu ihrer Bekämpfung.
  • Aus historischer Sicht zeigt sich, dass Ordnungspolitik auch heute gut geeignet ist, Krisen vorzubeugen und zu überwinden.

Kurzinformation

Krisen sind ein wiederkehrendes und notwendiges Übel der ökonomischen Transformation. Diese eher unpopuläre Lehre ziehen der Wirtschaftshistoriker Werner Plumpe und der Ökonom Dominik H. Enste aus ihrer Betrachtung der großen wirtschaftlichen Umbrüche seit dem frühen 19. bis ins 21. Jahrhundert.

In dieser Zeit wurden allmählich Instrumente der Krisenpolitik entwickelt, die sich je nach Ausgangslage und normativer Position unterscheiden (zum Beispiel Nachfrage- versus Angebotspolitik). Die Auffassung, dass staatliches Eingreifen helfen könne, Krisen zu bekämpfen, setzte sich allerdings erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vollends durch.

Die heutige Politik steht vor einem Dilemma: Einerseits ist sie gefordert, in der Krise unter enormem Handlungsdruck stabilisierend und steuernd zu wirken. Andererseits kann sie nur bedingt auf „Rezepte der Vergangenheit“ bauen. Denn jede Krise ist singulär und deswegen im jeweiligen zeitgeschichtlichen Kontext zu betrachten.

Den vermeintlichen Ausweg, Wirtschaftskrisen mithilfe von Schulden zu bekämpfen, sehen die Autoren als Irrweg. Stattdessen setzen sie zur Bewältigung von Krisen auf Haushaltsdisziplin und Ordnungspolitik.

Autor/en der Publikation

Prof. Dr. Werner Plumpe

Zum Profil

Prof. Dr. Dominik H. Enste

Verhaltensökonomik und Wirtschaftsethik

Zum Profil
Bibliografische Angaben
Autor/en: Prof. Dr. Werner Plumpe, Prof. Dr. Dominik H. Enste
Jahr: 2024
Thema: Wirtschaftsordnung
Publikationsart: RHI-Studie
Tags: Krise, Krisenpolitik, Wirtschaftsgeschichte, Ordnungspolitik, Keynesianismus, Monetarismus, Manchesterkapitalismus, Weltwirtschaftskrise
Zitierhilfe: Plumpe, Werner / Enste, Dominik H., 2024, Was uns Krisen lehren – und was nicht. Eine historische Perspektive auf wirtschaftliche Umbrüche, RHI-Studie, Nr. 40, München
Permalink: /publikationen/detail/was-uns-krisen-lehren-und-was-nicht.html
Publikationen zu weiteren Themen

IMPULSE Spezial 2024

Artenschutz, berufliche Bildung und Corporate Reputation – so lautet das ABC des Roman Herzog Forschungspreises 2024. Mehr dazu und zu weiteren Themen finden Sie in den RHI-Impulsen SPEZIAL Soziale Marktwirtschaft.

Mehr

Förderung privater und betrieblicher Altersvorsorge

Die gesetzliche Rente ist schon lange nicht mehr sicher. Und doch sorgen selbst jene, die es sich leisten könnten, immer noch zu wenig für das Alter vor. Wie lässt sich das ändern?

Mehr

Was uns Krisen lehren – und was nicht

Wirtschaftskrisen hat es in den letzten 200 Jahren immer wieder gegeben. Die Liste an Konzepten zu ihrer Bekämpfung ist lang. Doch was hilft wirklich, wenn die Wirtschaft einbricht?

Mehr

© Roman Herzog Institut e.V.