Rückblick: 18. RHI-Fachsymposium

Starke Gesellschaft - starke Wirtschaft - starkes Ich

Welche Lehren können wir aus der Corona-Krise ziehen? Was macht uns stark – auf gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und persönlicher Ebene? Welche Veränderungen sind nötig, um auf Schocks künftig besser vorbereitet zu sein? Neun Expert*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Medien bezogen zu diesen Fragen Stellung auf dem diesjährigen Online-Fachsymposium des Roman Herzog Instituts (RHI). „Wir wollen nicht in der Theorie stecken bleiben, sondern zum Tun kommen“, kündigte RHI-Geschäftsführerin Neşe Sevsay-Tegethoff an: „Wir wagen den Sprung und nutzen die Krise als Sprungbrett!“

Starke Gesellschaft
Die Verunsicherung durch die Pandemie zieht weite Kreise – nach Ansicht der Journalistin Franzi von Kempis äußert sie sich auch in der zunehmenden Zahl von Corona-Leugnern, die Woche für Woche gegen die Maßnahmen der Bundesregierung demonstrieren. Mit Aufklärungskampagnen geht die Autorin gegen obskure Verschwörungserzählungen in den sozialen Medien vor. Sie fordert dazu auf, menschen- und demokratiefeindlichen Fake News zu widersprechen. Auf Fakten setzt auch die Statistikerin Katharina Schüller: In unsicheren Zeiten brauchen wir verlässliche Daten als Grundlage für politische Entscheidungen, so ihre These. Dabei komme es nicht auf möglichst viele, sondern auf gute Daten an. Sie richtig zu „lesen“ und auf ihre Aussagefähigkeit hin zu überprüfen, werde künftig immer wichtiger.

Starke Wirtschaft
Für die Wirtschaft ist Datenkompetenz ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Nach Auffassung der Ökonomin und Digitalisierungsexpertin Irene Bertschek müssen Unternehmen deshalb in die Digitalisierung und die Qualifizierung ihrer Beschäftigten mehr als bisher investieren. Vor allem in kleinen und mittleren Betrieben gibt es dabei noch Luft nach oben, räumte Angelique Renkhoff-Mücke ein. Die Familienunternehmerin rät ihnen zu pragmatischen Lösungen anstelle eines großen digitalen Aufschlags – etwa durch die Kooperation mit anderen Unternehmen oder mit Hochschulen. Um Krisen zu meistern, sei zudem ein flexibles und anpassungsfähiges Management nötig.

Starkes Ich
Für praxisnahe und kreative Antworten auf die Pandemie plädierte auch die Gründerin Verena Pausder: Sie entwickelte während des Lockdowns eine Homeschooling-Website und setzt sich für eine digitale Bildungsoffensive ein. Zukunftsfähig ist unser Land nur, wenn wir allen Kindern den Zugang zu digitaler Bildung ermöglichen, lautet ihr Credo. Die IT-Expertin Bea Knecht sieht in Umbrüchen und Krisen eine Gelegenheit, über sich selbst hinauszuwachsen und nach neuen Wegen zu suchen. Die Art, wie wir mit Krisen umgehen und Resilienz entwickeln ist keine natürliche Gabe, sondern erlernbar, glaubt auch die Wissenschaftsjournalistin Christina Berndt. Und laut Management-Coach Nicole Brandes können widrige Umstände sogar dazu beitragen, dass der Einzelne seine bisher ungenutzten Potenziale entdeckt und weiterentwickelt.

... und unendliche Weiten
Die Astrophysikerin Pascale Ehrenfreund erinnerte daran, dass Veränderungen nicht von heute auf morgen möglich sind. Zwar dränge die Zeit, um Erfolge bei der Bekämpfung der Pandemie und der Eindämmung des Klimawandels zu erzielen – aus wissenschaftlicher Sicht sei es jedoch nie zu spät: Forschung verpflichtet zu lösungsorientiertem und positivem Denken. Wie sie riet schließlich auch der RHI-Vorstandsvorsitzende Randolf Rodenstock dazu, den Blick auf das große Ganze zu richten, damit neue Perspektiven entstehen können: „Zukunftsfähigkeit bedeutet, kontinuierlich über den Tellerrand hinaus zu denken,“ lautete seine Empfehlung. „Nur wenn wir lernen und Dinge besser verstehen, können wir sie auch besser machen.“

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Referenten

Dr. Christina Berndt

Gesellschaft, Wirtschaft

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Prof. Dr. Irene Bertschek

Volkswirtschaft

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Nicole Brandes

Leadership, Wirtschaft, Weitere Wissensbereiche, Gesellschaft

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Prof. Dr. Pas­ca­le Eh­ren­freund

Astrophysik

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Bea Knecht

Wirtschaft

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Verena Pausder

Bildung

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Prof. Dr. Neşe Sevsay-Tegethoff

Ökonomie, Soziologie, Ethik

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Franzi von Kempis

Medienwissenschaft

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Prof. Randolf Rodenstock

Wirtschaft, Ökonomie

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