Festveranstaltung

15 Jahre Roman Herzog Institut

Mit einem Festakt hat das Roman Herzog Institut sein 15-jähriges Bestehen gefeiert. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand nicht nur der Rückblick auf die bisherige Arbeit des Instituts, sondern auch die Frage, welchen Nutzen Think-Tanks für die Gesellschaft haben. In einer Zeit, in der das Postfaktische Einzug in die Politik halte, sei es notwendiger denn je, kritische Fragen zu stellen und den Diskurs über relevante Themen anzustoßen, mahnte RHI-Vorstandsvorsitzender Randolf Rodenstock: „Wir müssen uns mit klaren Fakten beschäftigen, sonst erliegen wir einer optischen Täuschung auf höchster Ebene.“

In seiner Eröffnungsrede würdigte vbw-Präsident Alfred Gaffal die Arbeit des RHI, die dazu beitrage, Wissen zu vernetzen und dadurch Theorie und Praxis zusammenzubringen. „Eine starke Wirtschaft braucht starke Wissenschaft“, betonte er. Angesichts des gesellschaftlichen und technologischen Wandels gelte es, sich nicht mit vorhandenem Wissen zu begnügen, sondern für die Zukunft zu denken. In diesem Zusammenhang erinnerte Gaffal an das politische Wirken von Bundespräsident a.D. Dr. Roman Herzog. Er habe stets neue und mutige Denkansätze gefordert, um die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft und Wirtschaft zu stärken. Dieses geistige Vermächtnis und die Arbeit des RHI weiterhin zu unterstützen sei ihm ein persönliches Anliegen, so Gaffal.

Auch das Motto der Veranstaltung war dem Gedenken an den im Januar verstorbenen Schirmherrn des RHI gewidmet. „In Wissenschaft, Kunst und Kreativität erprobt die Freiheit sich selbst“ – dieses Zitat Roman Herzogs verweist auf die inhaltliche Ausrichtung des RHI, das sich als Plattform für freies Vor-, Nach- und Querdenken versteht. Eine Bilanz des bisher Erreichten zogen RHI-Geschäftsführerin Nese Sevsay-Tegethoff und Randolf Rodenstock in einem Zwiegespräch. Mit Blick auf die aktuellen Veränderungen der Arbeitswelt erfordere das Leitthema des RHI, die Zukunft der Arbeit, immer wieder einen Wechsel der Perspektiven.

Beispiele für die aktuellen Fragestellungen, mit denen sich das RHI befasst, gaben Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats in verschiedenen Fachvorträgen. Welche demografischen und sozialkulturellen Trends sind in Deutschland zu beobachten? Wie ist es um die Gerechtigkeit in der Sozialen Marktwirtschaft bestellt?  Und wie lässt sich die Zukunft mit Forschung und Bildung gestalten? Eine Talkrunde mit Vertretern aus Wissenschaft und Politik diskutierte über die Rolle von Thinktanks für die öffentliche Meinungsbildung.

Wie komplexe wissenschaftliche Themen unterhaltsam und verständlich dargeboten werden können, zeigten drei junge Wissenschaftler in einem Science Slam, bei dem das Publikum die Rolle der Jury übernahm. Kleinkunst-Darbietungen rundeten das Programm ab: Vom typisch bayrischen Gstanzl zum Thema Gerechtigkeit bis hin zur Präsentation eines Roboters, der die demografischen Probleme der Zukunft lösen soll,  wurde eine humoristische Annäherung an RHI-Themen geboten. Für beste Unterhaltung sorgte auch Autor Axel Hacke, der aus seinen zeitkritischen Kolumnen vorlas, bevor RHI-Vorstandsvorsitzender Rodenstock die Gäste zur „Vernissage der Fragen“ einlud.

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