
Kurzvita
Peter Paschek
Kurzportrait
Im Mittelpunkt meiner Arbeit stehen Aufgaben und Verantwortung von Eliten bei der Gestaltung einer „erträglichen Gesellschaft“ (Peter Drucker) in Gegenwart und Geschichte. Eliten definiert als Führungsgruppen, die Macht haben, Erhaltung und Veränderung der Sozialstruktur und der diese tragenden Wertorientierungen maßgeblich zu bestimmen. Meine zentralen Fragen lauten:
- Was ist eine funktionierende Gesellschaft?
- Welche Verantwortung haben die Wirtschaftsmanager als führende gesellschaftliche Gruppe und worin liegen die Grenzen dieser Verantwortung?
- Wie muss die politische Kultur einer funktionierenden Gesellschaft gestaltet werden und wie können in diesem Zusammenhang Ideale und Wirklichkeit miteinander versöhnt werden?
- Welche Bildung braucht die Wirtschaftselite?
„Das Verständnis der Managementbildung ist bis heute zu wenig geprägt vom Humboldt’schen ‚Welterkennen‘ und zu sehr von einem ‚Erziehungsziel‘, das Max Weber als ‚Abrichten‘ zur praktischen Brauchbarkeit bezeichnete.“
Stationen
Peter Paschek (geb. 1949 in Homberg/Niederrhein, heute Duisburg) studierte Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in Deutschland, UK und USA (Schwerpunkte: Soziologie, Sozialphilosophie, Volkswirtschaftslehre – Abschluss: Dip. soc. oec. – 1976). Von 1977 bis 1979 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Soziologie I (Prof. Dr. J.C. Papalekas) der Ruhr Universität Bochum. Seit 1980 als Managementberater tätig. Nach mehr als 20 Jahren als geschäftsführender Gesellschafter bei der Delta Management Consultants GmbH setzte Paschek seine Arbeit mit Beginn 2015 als freiberuflicher Unternehmens- und Personalberater fort. Durch die Jahrzehnte währende Zusammenarbeit mit seinem Lehrer und Freund Prof. Dr. Peter F. Drucker sowie durch Lehrtätigkeiten an der Universität St. Gallen und vor allem an der TU München ist Paschek der universitären Lehre und Forschung stets verbunden geblieben.
„Eine starke Gesellschaft braucht die starke Stimme gut ausgebildeter Führungskräfte“
Gespräch mit dem Unternehmensberater Peter Paschek
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Ein Unternehmen erfolgreich zu führen, ist eine Herkulesaufgabe. Das gilt in Zeiten von Corona mehr denn je. Sind Manager*innen dafür gut genug ausgebildet?
Managementbildung – also die Aus- und Weiterbildung von Führungskräften – muss ihnen in erster Linie jenes Wissen vermitteln, das sie für ihre beruflichen Aufgaben nutzen können. Im Mittelpunkt stehen dabei betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Dazu gehört auch ein tiefergreifendes Verständnis von gesellschaftspolitischen Zusammenhängen.
Darum wird seit langem die Integration der humanities – Geisteswissenschaften – in die Managementbildung gefordert. Denn in unserer globalisierten Welt haben auch historische, politische und kulturelle Faktoren einen großen Einfluss auf das Wirtschaftsgeschehen. Solche Kenntnisse gehören deshalb zum Rüstzeug jedes Managers oder jeder Unternehmerin.
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Also mangelt es Führungskräften vor allem an humanistischer Bildung?
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Welchen gesellschaftlichen Auftrag haben Führungskräfte der Wirtschaft heute?
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Worauf kommt es außerdem an?
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Während des Lockdowns habe die Aktivitäten vieler CEOs in den sozialen Medien aber deutlich zugenommen: Neuerdings scheinen immer mehr Manager*innen diese Form der Kommunikation strategisch zu nutzen. Wie stehen Sie dazu?
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In der Pandemie sind viele Unternehmer*innen über sich hinausgewachsen: Sie haben Mut und Initiative bewiesen, damit ihre Firmen aus eigener Kraft wirtschaftlich überleben können. In der Öffentlichkeit dominiert jedoch das Bild der Konzerne, die sich auf Kosten des Staates saniert haben. Wie kommt man weg von diesem negativen Image?
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Was bedeutet das für die Aus- und Weiterbildung von Manager*innen?
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Was wünschen Sie sich im Superwahljahr 2021 von Managern und Wirtschaftsbossen?