Philosoph
Julian Nida-Rümelin
Kurzportrait
Julian Nida-Rümelin ist Philosoph und Politiker. Er war bis 2020 Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine Spezialgebiete sind Entscheidungs- und Rationalitätstheorie, theoretische und angewandte Ethik, politische Philosophie und Erkenntnistheorie. Von Mai 2020 bis April 2024 war er stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Ethikrats.
Publikationen zum Thema Gerechtigkeit
Gerechtigkeit im Unternehmen
Ist Gerechtigkeit im Betrieb ein moralischer Luxus, den man sich leisten können muss? Nein – so der Betriebswirt und Organisationsexperte Frank Müller. Denn fühlen sich Beschäftigte, Kunden oder Lieferanten unfair behandelt, schadet dies auf Dauer der Resilienz und der Profitabilität eines Unternehmens. Mithilfe des vom Autor entwickelten „Gerechtigkeitsradars“ lassen sich systematisch Defizite im Unternehmensalltag aufdecken und positive Praktiken erfassen. Die Heuristik umfasst Gerechtigkeit auf sechs betrieblichen Ebenen in fünf Dimensionen – und zwar hinsichtlich Verteilung, Verfahren, Interaktion, Information und kultureller Diversität. Anwendungsbeispiele – etwa zu Personalmanagement, Organisationsentwicklung und strategischer Unternehmensführung – runden den praxisorientierten Leitfaden ab. Dabei stellt Müller immer wieder Bezüge zum unternehmerischen Mittelstand in Deutschland her und zeigt Wege für erfolgreiches Change-Management auf.
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Generationengerechtigkeit
Der Verteilungskampf ist auch zwischen den Generationen entbrannt. Für die einen leben die Alten auf Kosten der Jungen, Stichwort: Staatsverschuldung oder Umweltzerstörung. Für die anderen profitieren junge Menschen von dem Vermögen, das die ältere Generation nach dem Wiederaufbau erwirtschaftet hat. Diese Publikation befasst sich mit dem Thema Generationengerechtigkeit aus drei Blickwinkeln: der ökonomischen, der sozialen und der ökologischen Perspektive. Unter anderem geht es um die Nachhaltigkeit der sozialen Sicherungssysteme, die Benachteiligung bestimmter Bevölkerungsgruppen bei Bildung und Gesundheit oder die Ausbeutung natürlicher Ressourcen. Die RHI-Diskussion weist den Weg zu einer ausgeglichenen Generationenbilanz, damit auch unsere Nachkommen in Frieden und Wohlstand leben können.
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Wie viel Gerechtigkeit ist möglich?
Einer Allensbach-Umfrage aus dem Jahr 2013 zufolge halten mehr als zwei Drittel der Deutschen die wirtschaftlichen Verhältnisse bei uns für ungerecht. Andererseits liegt Deutschland im internationalen Vergleich auf einem der vorderen Plätze. Wie gerecht geht es denn nun hierzulande zu? Auf einem interdisziplinären Workshop des Roman Herzog Instituts kamen Philosophen, Ökonomen, Psychologen und Soziologen zu dem Ergebnis: alles in allem ganz gut. Schlecht sieht es im Vergleich zu anderen Industriestaaten allerdings bei der Chancengerechtigkeit aus. Vor allem Defizite im Bildungsbereich sind dafür verantwortlich, dass schulischer und später auch beruflicher Erfolg stark vom sozialen Status abhängen. Die Wissenschaftler raten dazu, solche Fehlentwicklungen ernst zu nehmen, da sonst das Vertrauen der Menschen in das Gemeinwesen erschüttert wird.
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