RHI-Workshop 2017
Der Wert der Arbeit
Welchen Wert hat Arbeit im 21. Jahrhundert – für den Einzelnen, für die Unternehmen und für die Gesellschaft? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Workshops, zu dem das Roman Herzog Institut (RHI) Experten unterschiedlicher Fachrichtungen eingeladen hatte. In Zeiten fortschreitender Digitalisierung müsse über die Bedeutung der Erwerbsarbeit neu nachgedacht werden, forderte RHI-Vorstandsvorsitzender Randolf Rodenstock: „Wir suchen Antworten auf die Frage, wie der Wert der Arbeit sich in den ächsten 20 Jahren verändern wird und welche Folgen das für unsere Wirtschaftsordnung hat.“n
Kontrovers wurde diskutiert, welche Auswirkungen die technologischen Veränderungen auf die Organisation sowie die individuelle und gesellschaftliche Bewertung von Arbeit haben. Werden künftig nur noch kreative und komplexe Tätigkeiten von Menschen ausgeübt? Können wir normativ festlegen, welche Arbeit von Menschenhand, welche von Maschinen erledigt werden soll? Wie lässt sich der Wert von Wissensarbeit messen, die künftig immer wichtiger wird?n
Dass der strukturelle Wandel mit dem Verlust von Arbeitsplätzen einhergeht, gilt als sicher – ebenso wahrscheinlich ist aber auch, dass neue Stellen entstehen. So wird der Bedarf an Dienstleistungen – etwa in der Pflege – in den ächsten Jahrzehnten mit großer Wahrscheinlichkeit steigen. Ob dies auch zu einer höheren Wertschätzung und zu mehr gesellschaftlicher Anerkennung von Pflegeberufen führen wird, erscheint hingegen fraglich.