Was ist gerecht?
Was ist heute gerecht – national und international? Für manche ist Gerechtigkeit nur eine Worthülse, für andere das Maß aller Dinge. Aber was ist fair, was unfair? Entsprechende Werturteile werden oft intuitiv gefällt. Und je nach Kontext – Verteilung, Chancen, Leistung – meint Gerechtigkeit etwas ganz anderes. Grund genug für das Roman Herzog Institut, das wissenschaftliche Symposium 2025 ganz ins Zeichen der „Gerechtigkeit“ zu stellen.
Wir laden Sie ein, gemeinsam mit zehn Expert:innen aus unterschiedlichen Disziplinen darüber nachzudenken und ihre Perspektiven im Anschluss an die Veranstaltung zu diskutieren. Mit dabei sind u. a. der Soziologe Stefan Liebig, die Humanmedizinerin Nadia Primc und der Psychologe Mario Gollwitzer.
Begleitet wird die Veranstaltung von der Ausstellung „Die Rastatter Prozesse“. Für Kurzweil ganz anderer Art sorgen im Anschluss die „Stolzenberg Band“ und kulinarische Spezialitäten.
Stellen Sie sich Ihr persönliches Programm zusammen: Wählen Sie sich aus zeitgleich stattfindenden Impulsreihen jene Themen oder Redner:innen aus, die Sie am meisten interessieren.
DIE VERANSTALTUNG IST AUSGEBUCHT.
Veranstaltungsort:
hbw – Haus der Bayerischen Wirtschaft
Max-Joseph-Str. 5
80333 München
Programm
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17:00
Start Registratur / Einlass der Teilnehmer*innen
- Ausstellung „Die Rastatter Prozesse“ und Aperitif im Foyer
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18:00
Eröffnung Wissenschaftliches Symposium Roman Herzog Institut:
- Meet the Speakers
- Prof. Randolf Rodenstock, Vorstandsvorsitzender RHI
- Amélie Leclère und Johannes Schöneberger, Moderation
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18:20
Transition / Break
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18:30
18:30 Erste Impulsreihe / RHI-TALKS 1-3
(parallel in 3 Veranstaltungssälen)- Talk 1 Recht und Gerechtigkeit – Was waren die Rastatter Prozesse? / Marlene Kottmann und Judith Voelker
- Talk 2 Gerechtigkeit: Warum gelingt wirtschaftlicher Wohlstand nur mit gesellschaftlichem Zusammenhalt? / Nils Goldschmidt
- Talk 3 Ich bin ein Opfer! Wie prägt gefühlte Ungerechtigkeit Politik und Gesellschaft? / Mario Gollwitzer
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18:50
Transition / Break
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19:00
19:00 Uhr Zweite Impulsreihe / RHI-TALKS 4-6
(parallel in 3 Veranstaltungssälen)- Talk 4 Warum kann es ohne eine radikale Selbstkritik von Akademikern keine Gerechtigkeit geben? / Philipp Hübl
- Talk 5 Warum funktioniert Globale Gerechtigkeit nicht? / Regina Kreide
- Talk 6 Wie bedrohen unsere Ideen von Gerechtigkeit die Zukunft unserer Gesellschaft? / Marius Drozdzewski
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19:20
Transition / Break
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19:30
19:30 Uhr Dritte Impulsreihe / RHI-TALKS 7-9
(parallel in 2 Veranstaltungssälen)- Talk 7 Warum brauchen heterogene Gesellschaften neue Leitprinzipien der Gerechtigkeit? / Stefan Liebig
- Talk 8 Warum können Ungleichbehandlungen in der Medizin gerecht sein? / Nadia Primc
- Talk 9 Was heißt Gerechtigkeit in der Arbeitswelt, wenn nicht „Schmusekurs“? / Frank Müller
-
19:50
Transition / Break
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20:00
20:00 Preisverleihung Essaywettbewerb und Schlusswort
- Prof. Randolf Rodenstock
- Prof. Dr. Michael Wolffsohn, Emeritus, Universität der Bundeswehr, München
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20:20
Musik mit Tamara Stolzenberg & Herb Hoffelner, Kulinarik mit musikalischem Ausklang und der Möglichkeit zum persönlichen Austausch mit den Referent*innen
Meet the speakers
Publikationen der Redner:innen
IMPULSE 2023
Wir leben in Zeiten des Umbruchs und sehen uns mit einer Reihe von Themen konfrontiert, die für unsere Zukunft – lokal wie global – existenziell sind. Mit den RHI-Impulsen möchte das Roman Herzog Institut hierzu Denkstöße liefern und Orientierung bieten. Deshalb haben wir haben namhafte Wissenschaftlerinnen und Experten danach gefragt, was zu tun ist, um aktuelle und künftige Herausforderungen zu meistern. Im Interview zu wirtschafts-, energie- und klimapolitischen Fragen ermuntert uns Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts München, dazu: „Wir müssen ideologiefreier denken.“ Lesen Sie weitere Beiträge von
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Gerechtigkeit im Unternehmen
Ist Gerechtigkeit im Betrieb ein moralischer Luxus, den man sich leisten können muss? Nein – so der Betriebswirt und Organisationsexperte Frank Müller. Denn fühlen sich Beschäftigte, Kunden oder Lieferanten unfair behandelt, schadet dies auf Dauer der Resilienz und der Profitabilität eines Unternehmens. Mithilfe des vom Autor entwickelten „Gerechtigkeitsradars“ lassen sich systematisch Defizite im Unternehmensalltag aufdecken und positive Praktiken erfassen. Die Heuristik umfasst Gerechtigkeit auf sechs betrieblichen Ebenen in fünf Dimensionen – und zwar hinsichtlich Verteilung, Verfahren, Interaktion, Information und kultureller Diversität. Anwendungsbeispiele – etwa zu Personalmanagement, Organisationsentwicklung und strategischer Unternehmensführung – runden den praxisorientierten Leitfaden ab. Dabei stellt Müller immer wieder Bezüge zum unternehmerischen Mittelstand in Deutschland her und zeigt Wege für erfolgreiches Change-Management auf.
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Neubeginn in der Krise
Die Allgegenwart von nationalen und internationalen Krisen erhöht den Erfolgsdruck auf die politische Führung: Sie muss Orientierung bieten und Lösungen finden. Anhand ausgewählter Beispiele aus der „Grand-Strategy-Forschung“ zeigt der Autor Benedikt Putz: Gesellschaftliche und ökonomische Umwälzungen waren zudem oft ein Motor für Fortschritt. Ein Patentrezept für den Umgang mit Krisen gibt es nicht. Denn jede Krise hat ihre Besonderheiten. Umso mehr kommt es auf gute strategische Führung an. Dies verlangt, eingefahrene Denkmuster zu durchbrechen und pragmatische Lösungen zu finden. Zudem sind Beständigkeit und Weitsicht gefragt. Demokratische Gesellschaften sind auf strategische Führungskulturen angewiesen, die es den Verantwortlichen ermöglichen, langfristig zu planen und entsprechend zu handeln. Dafür ist auch ein Umdenken in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nötig. Dann können Krisen konstruktiv gestalten werden, statt nur kurzfristig auf sie zu reagieren.
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