Preisverleihung Roman Herzog Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft am 21. Mai 2019

RHI verleiht zum sechsten Mal den Roman Herzog Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft.

1. Preis: Dr. Peter Eppinger

Eberhard Karls Universität Tübingen

Mit dem ersten Preis und einem Preisgeld von 20.000 Euro wird in diesem Jahr Dr. Peter Sebastian Eppinger ausgezeichnet. Seine Dissertation „Essays in International Trade and Global Production“ besteht aus sechs Beiträgen, in denen er das Zusammenspiel von internationalem Handel und Investitionen unter den Bedingungen der Globalisierung untersucht.

Der Ökonom setzt sich intensiv mit der Frage auseinander, wie sich die Verlagerung von Dienstleistungen ins Ausland auf Arbeitsplätze auswirkt. Er weist anhand umfangreicher Datenanalysen nach, dass deutsche Unternehmen durch Offshoring ihre Kosten senken und neue Jobs im Inland schaffen konnten. Für vordringlich hält der Preisträger, den EU-Binnenmarkt weiter auszubauen und Barrieren im Dienstleistungshandel mit Nicht-EU-Staaten zu beseitigen.

 

2. Preis: Dr. Christina Hertel

Technische Universität München

Den zweiten Preis mit einem Preisgeld von 10.000 Euro erhält Dr. Christina J. Hertel für ihre Dissertation „Community Entrepreneurship: Toward a Legitimate Research Domain“. In ihrer Arbeit bündelt sie unterschiedliche Fragestellungen zum gemeinschaftsbasierten Unternehmertum mit dem Ziel, dieses Thema als eigenständiges Forschungsgebiet zu etablieren.

Die kollektive Gründung von Unternehmen dient nicht nur dazu, Gewinne zu erwirtschaften. Sie haben auch den Zweck, strukturelle Probleme auf lokaler oder regionaler Ebene zu lösen. In vier Essays untersucht die Expertin für Technologie-Management das Potenzial gemeinschaftsbasierter Unternehmen. Nach ihrer Ansicht tragen solche Geschäftsmodelle in Regionen, in denen konventionelle Lösungsansätze nicht greifen, dazu bei, die Wirtschaft vor Ort zu stärken, die Infrastruktur zu verbessern und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

3. Preis: Dr. Susanne Veldung

Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Der dritte Preis mit einem Preisgeld von 5.000 Euro geht an Dr. Susanne Veldung für ihre Dissertation „Conscious Capitalism – Verantwortungsbewusste Unternehmens- und Markenführung. Eine konzeptionelle, praktische, theoretische und empirische Untersuchung“. In ihrer Arbeit erläutert die Betriebswirtin das Konzept des sogenannten Conscious Capitalism und zeigt dessen praktische Anwendung am Beispiel verschiedener Unternehmen des deutschen Lebensmitteleinzelhandels auf.

Die Preisträgerin weist empirisch nach, dass soziales und ökologisches Verantwortungsbewusstsein von Unternehmen sich positiv auf die Zufriedenheit, das Vertrauen und die Loyalität der Kunden auswirken. Ihr Fazit: Eine verantwortungsbewusste Unternehmens- und Markenführung steigert somit auch den ökonomischen Erfolg eines Unternehmens. Daraus leitet sie konkrete Handlungsempfehlungen für die Praxis ab.

 

 „Die 2019 ausgezeichneten Arbeiten beschäftigen sich alle auf ganz unterschiedliche Weise mit der Gegenwart und Zukunft der Sozialen Marktwirtschaft. Sie sind gleichermaßen ein Spiegel für die Herausforderungen, vor denen unsere Wirtschaftsordnung heute steht. Diese reichen von den Folgen der Digitalisierung – die auch eine Verlagerung von Service-Arbeitsplätzen ermöglicht – bis hin zu den verstärkten Anforderungen an Unternehmen, sozial und ökologisch zu wirken", erklärte Prof. Randolf Rodenstock, Vorstandsvorsitzender des RHI.

An der Preisverleihung und dem anschließenden Generationentalk, moderiert von Dr. Ursula Weidenfeld, nahm neben den Preisträgern und Reinhard Kardinal Marx auch Professor Dr. Dieter Frey, Professor für Sozial- und Wirtschaftspsychologie und Leiter des Center for Leadership and People Management, Ludwig-Maximilians-Universität München, teil.

Der Roman Herzog Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft wird jährlich an Nachwuchswissenschaftler verliehen, die mit ihrer Forschung relevante ordnungspolitische Fragestellungen aufgreifen. Mit einem Preisgeld von insgesamt 35.000 Euro handelt es sich um eine der höchstdotierten Auszeichnungen im Gebiet der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Gefördert und unterstützt wird der Roman Herzog Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft von der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.

 

 

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